Technikumplatz Mittweida

Gesamtfläche mit Haupteingang Hochschule © 2012 Rico Ulbricht

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Anschluss Tzschirnerstrasse © 2012 Rico Ulbricht

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Detail Treppe Haupteingang Hochschule © 2012 M.Luz plandrei

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Gesamtfläche mit Haupteingang Hochschule © 2012 Rico Ulbricht

Anschluss Tzschirnerstrasse © 2012 Rico Ulbricht

Detail Treppe Haupteingang Hochschule © 2012 M.Luz plandrei

Der Technikumplatz bildet das Pendant zum Marktplatz in der Innenstadt von Mittweida. Ein großzügiger Platz gerahmt von herrschaftlichem Grün mit Blick auf das Hauptgebäude der Hochschule Mittweida. Er markiert den Übergang von der Innenstadt in die, mit Stadtgrün durchzogenen, Quartiere und ist Schnittstelle zwischen historischer Altstadt, großzügigen Grünanlagen, Wohngebieten sowie der Auftakt in den grünen Campus der Hochschule.

Ziel der Neugestaltung des Platzes ist es einen fließenden Übergang von der Innenstadt zum grünen Campus und den daran anschließenden durchgrünten Wohngebieten im Norden zu schaffen. Hochschule und Campus rücken dadurch näher zur städtischen Mitte. Die nördlich anschließenden Parkanlagen greifen bis in den urbanen Platzbereich, bilden die Flanken und lösen sich Richtung Innenstadt bis auf einzelne Solitärenbäume auf.
Aus der Innenstadt kommend öffnet sich der Blick bis zum Hauptgebäude, dem Carl-Georg-Weitzel Bau am Hochpunkt des Technikumplatzes. Die direkte Lauflinie, entsprechend der visuellen Verbindung, wird gestärkt. Ein direkter Fußweg von der Innenstadt zur Hochschule wird möglich.
Der nördliche Bereich der Platzfläche teilt sich in einzelne Terrassen, diese liegen leicht aufgefächert in einer Spange aus imposanten Parkbäumen, Sträuchern und charakteristischen Einzelgehölzen. In Anlehnung an historische Parkwege werden die Terrassen mit einer wassergebundenen Decke befestigt. Mit leichtem Gefälle und dem Gelände angepasster Höhenstaffelung fügen sie sich die einzelnen Flächen harmonisch in die bestehende Topographie ein.
Die Gliederung und Höhenstaffelung wird durch ein wiederkehrendes Element; eine Kombination aus Treppenstufen und flacher Sitzmauer, realisiert. Wechselseitig angeordnet bieten die Stufen und Mauern in Kombination mit einzelnen Solitärgehölzen eine Vielzahl von Aufenthaltsmöglichkeiten aber auch eine direkte Wegeverbindung von der Innenstadt zum Campus. Im Zentrum entsteht eine großzügige Terrasse, welche auch für Rollstuhlfahrer mühelos über eine Rampe erreichbar wird. Die Rampe ermöglicht zudem ein gelegentliches Befahren zur Andienung bei Veranstaltungen. Durch diese gestaffelte Flächenabfolge wird eine unkomplizierte Integration einer großzügigen Bühne mit ausreichend Zuschauerräumen für städtische Festtage oder Hochschulfeiern möglich.
Am Hochpunkt des Platzes, dem Hauptgebäude vorgelagert befindet sich der Hochschulbalkon. Er ist, mit dem Material des Plattenbelags vom südlichen Technikumsplatz befestigt, sowohl als Auftakt wie auch als Abschluss des Technikumplatzes zu begreifen. Dieser Freiraum unmittelbar vor dem Gebäude ermöglicht den ungehinderten Schritt und den unverstellten Blick bis zur Rochlitzer Straße – dem Tor zur Innenstadt.
An der Westseite des Hauses befinden sich direkt neben dem Behindertenzugang drei entsprechende Stellplätze. Die Zufahrt zu den insgesamt 15 Stellplätzen erfolgt über eine höhennivellierte Rampe. Für Zulieferer ist eine Ausfahrt zur Leisniger Straße möglich. Ein unkontrolliertes Befahren wird durch Poller unterbunden. Der Fußgängerfluss, besonders zu den weiteren Hochschulgebäuden Richtung Norden, kann ungehindert erfolgen.
Der großzügige, südliche Teil des Technikumplatzes vereint durch seine einheitliche Materialität die heute sehr heterogene Situation. Ein moderner Plattenbelag in variierenden Längen und Breiten nimmt die Ausrichtung der Höhenstaffelung und Terrassierung des nördlichen Platzteils auf und bildet das übergreifende Gestaltmuster.
Voraussetzung für eine harmonische und optisch einheitliche Gestaltung des Technikumplatz über die Tzschirnerstraße hinweg bis an die Fassaden des Europäischen Hofs und dem Hotel Stadt Chemnitz ist die Verlangsamung des Stadtverkehrs und die Verwendung eines einheitlichen Materials. Die Platzfläche und der Straßenraum werden optisch in gleichen Farbtönen gehalten, der Straßenraum ist durch eine flache Kante vom Platz abgehoben, die Nutzungen überlagern sich und es entsteht ein großzügige Platzfläche.
Fahrbarrieren an den Platz-Zufahrten, die Verringerung des Straßenquerschnittes, die Einordnung von Senkrechtparkern und ein optisches Zurückstellen des Straßenraumes bewirken die „Entschleunigung“ des Verkehrs - Der Fußgänger erhält zukünftig den Vorrang.
Ein wichtiges Ausstattungselement sind multimediale „Infopoints“, die das vorhandene Informationssystem der Innenstadt bis in den Campus fortführen. Entsprechend dem übergreifenden Gestaltungsprinzip sind diese wie auch die Solitärgehölze, Stufen und Mauerelemente wechselseitig auf den Terrassen angeordnet und begleiten den Besucher aus der Innenstadt bis zum Campus.

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Planungsbüros

plandrei Landschaftsarchitektur GmbH
Erfurt

Dipl.-Ing. Olaf Sporbert Freier Architekt
Frankenberg

Mitarbeiter
Stefan Dittrich, Matthias Luz, Steffen Wengemuth

Projektzeitraum
2010 - 2012

Größe
5.700 m2

Bausumme
1.2 Mio

Auftraggeber
Stadtverwaltung Mittweida, vertreten durch Herrn Damm, Oberbürgermeister

Adresse
Technikumplatz
09648 Mittweida

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Projekttyp
Parkanlagen und Grünflächen
Plätze, Promenaden, Fußgängerzonen