Wettbewerb Karlsforster Straße in Kaarst 1. Preis

Perspektive © - rheinruhr.stadtplaner

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Skizze für den Wettbewerb © - Christian Jürgensmann

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Wettbewerbsbeitrag - Lageplan © - rheinruhr.stadtplaner

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Skizze für den Wettbewerb © - Christian Jürgensmann

Wettbewerbsbeitrag - Lageplan © - rheinruhr.stadtplaner

Für einen bisher unbebauten Bereich im Kaarster Norden soll ein Bebauungsplan mit dem Ziel aufgestellt
werden, bedarfsgerechten Wohnraum in Kaarst zu schaffen.
Auf Grundlage des von der Stadtverwaltung Kaarst entworfenen Struktur- und Rahmenkonzeptes
soll im Rahmen eines anonymen Wettbewerbes nach RPW mit 4 gesetzten Teilnehmern ein
städtebauliches Konzept entwickelt werden, aus dem in einem nächsten Schritt ein
rechtskräftiger Bebauungsplan abgeleitet werden soll.
Besonderes Augenmerk bei der Planung soll auf einem ausgewogenen Verhältnis der drei Kernelemente Wohnbebauung, Freiflächen und Verkehr liegen. Ferner gilt es generell, eine gelungene Anbindung an die umliegenden Landschaften zu generieren und einen sanften Übergang zwischen Bebauung und Natur zu schaffen

Das landschaftliche Konzept baut auf dem Fußabdruck der orthogonal parzellierten Landwirtschaftsflächen auf und setzt diese in einen extensiven "Parc agricole" um.
Dabei markiert eine Reihung von Säuleneichen die Trennlinie zwischen Siedlung und siedlungsnahem Grün sowie Landschaft und Landwirtschaft, begleitet von einem Weg, der der Linie der Bäume folgt.
An der Ecksituation Neuhofstraße / Karlsforster Straße bietet das an der Baumreihe aufgespannte Sichtdreieck weite Blicke in die Landschaft, die Flächen werden weiterhin von der Landwirtschaft als 2-schüriges Grünland extensiv gepflegt.
Auf der der Siedlung zugewandten Seite sorgt eine Obstwiese für ökologischen Ausgleich und ist regionaltypisches Gestaltungselement am Ortsrand. Hier können die Bewohner des Viertels im Sinne einer Allmende einen Pflückgarten anlegen und betreiben oder der örtliche Naturschutz verarbeitet das Obst zu Kaarster Appelsaft. Die Obstwiese kann - sofern in der Dreiecksfläche neben den Reihenhäusern an der Karlsforster Straße nicht gebaut wird - nach Süden fortgesetzt werden.
Das in Verlängerung der Heinrich-Lübke-Straße entstehende Freiraumband beginnt im Quartier mit einem steinernen Platz, der für kleine Feste, Märkte, für das Skaten und Rollerbladen befestigte Bereiche und Sitzmöglichkeiten anbietet.
In diese harten Flächen mischt sich - einem "Barcode" ähnlich - bandförmig Grün - erst als gepflegter Rasen, je weiter nach Westen, desto mehr als Wiese, die vegetationsfreien Bänder werden dann auch für das Aufstellen von Spielgeräten für Kinder, Junggebliebene und Senioren genutzt.
An die Eichenreihe angelehnt, wegen der Wegediagonale für Fußballer ungeeignet liegt ein Bewegungsspielbereich für Jugendliche und ein Fitnessareal für Erwachsene, wiederum in einer linearen Bandstruktur.
Siedlungsnah kann für Teile der Bebauung eine Wiesenmulde einerseits Aufenthalts- und Veranstaltungsarena sein, andererseits können bei Starkregen die Flächen für einen Einstau von Niederschlagswasser (20 cm) genutzt werden, um Abflussspitzen zu meiden.
Nördlich der geplanten Bebauung an der Heinrich-Lübke-Straße kommen auch die Hunde zu ihrem Recht, hinter einer kleinen Gehölzfläche liegt eine Wiese, wo des Menschen bester Freund gefahrlos Auslauf findet.
Die Kulisse aus Säuleneichen endet an der Heinrich-Lübke-Straße, der Feierabendweg um die Siedlung setzt sich in der grünen Fuge zwischen Bestand und Neubau nach Süden bis an die Karlsforster-/Mörickestraße fort.
Nach Norden und Westen sorgen die aus der Siedlung verlängerten Wegeachsen für die Verbindung mit dem stadtweiten Wege- und Freiraumverbund, kleine Dreiecksplätze helfen, neue Nachbarschaften zu begründen.
Im Bereich des Geschosswohnungsbaus sind Mietergärten an den EG-Wohnungen vorgesehen, ein halböffentliches Netz aus "Pättken" macht den Bereich durchgängig.
Die Niederschlagswasserbeseitigung erfolgt größtenteils grundstücksweise über Rigolen.
Als Baumarten werden vorgeschlagen:

für die Landschaftskante Säuleneiche Quercus robur "Fastigiata"
für die Erschließungsstraßen Blumeneschen Fraxinus ornus "Meczek"
für die Obstwiese lokale alte Obstsorten als Hoch- und Halbstämme

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Mitarbeiter
Christian Jürgensmann

Projektzeitraum
2016 - 2016

Größe
6,5 Hektar

Bausumme
-/-

Auftraggeber
Stadtverwaltung Kaarst
Bereich 61 Stadtentwicklung, Planung und Bauordnung
Abteilung Städtebauliche Planung

Adresse
Karlsforster Straße 93
41564 Kaarst
Deutschland

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Projekttyp
Grünordnungsplan, Freiflächengestaltungsplan